Donnerstag, 24. Januar 2008

China schützt seine MMORPGs - und das Volk vor der Spielsucht

Berichten von Pacific Epoch und China Daily zufolge, wappnet sich China gegen internationale Konkurrenz beim Betrieb von MMPORGs. Nach einer neuen Vorschrift der GAPP (General Administration of Press and Publication - eine Zensurbehörde) soll die Untersuchung, Zulassung und Lizensierung ausländischer Game-Produkte aufgeschoben werden, wenn das Unternehmen durch einen chinesischen Wettbewerber verklagt wurde:
"Under the new regulation, the General Administration of Press and Publication will postpone the examination, approval and licensing of foreign company products if the companies are arbitrated or sued by Chinese online game companies."
Märkte nicht von dieser Welt

Der chinesische Markt für virtuelle Welten lockt allerdings: Laut China Daily sei die Online-Spielerschaft in China zwischen 2006 und 2007 um 23 % gewachsen. (Siehe auch den Kommentar von Kenan Farrel, Virtually Blind.)
Xinhua berichtet von Studien, denenzufolge der chinesische Onlinemarkt um 53 % zugelegt habe (China Daily nennt sogar 61 %). Damit liegt der Marktwert nun etwa bei fast anderthalb Milliarden US-Dollar.
Den Markt führt Spielbetreiber "Shanda-Interactive" an (it-times).

Online-Games -
Opium fürs Volk?

Virtuellen Welten wirken sich in China stark auf die Gesellschaft aus. Dies zeigen nicht zuletzt jüngere Maßnahmen der Regierung: Bestimmte Arten von Spielen werden staatlich bevorzugt, Spielpausen verordnet (Heise).

China ist gebranntes Kind - schon einmal wurde das Volk durch ein Suchtmittel subtil unterjocht. Kou Xiaowei selbst, der Vize-Chef der Internetabteilung in der staatlichen Presseverwaltung (GAPP), benennt diese Zusammenhänge gegenüber China Daily:
"Although China's online gaming industry has been hot in recent years, online games are regarded by many as a sort of spiritual opium"

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