Samstag, 17. November 2007

Reale Steuern auf virtuelle Gewinne?

Steuern pflegen zu Geld ein magnetisches Verhältnis. Es war daher nur eine Frage der Zeit: Ganz reale Steuerexperten haben von den virtuellen Gewinnen in Metaversen erfahren und diskutieren nun deren Besteuerbarkeit. Immerhin kann man virtuelle "Goldtaler" oder "Linden-Dollar" zumeist in reale Euros, Pfund und Dollar umtauschen (RMT).

Schon im Oktober 2006 beschäftigte sich ein Ausschuss des US-Kongress mit dieser Frage (zum Reuters-Bericht). Inzwischen nahm sich auch das britische Chartered Institute of Taxation (CIOT) der Frage an und veranstaltete eigens ein Informations-Event in Second Life. Quintessenz: Wenn man als Brite dänische Kronen verdient, müssen die schließlich auch versteuert werden. Nichts anderes gelte für den Cyber-Zaster.

Linden Vize-Präsidentin Robin Harper bloggt im offiziellen Second Life-Blog über EU-Steuervorschriften, denenzufolge nun die Umsatzsteuer in Second Life-Abrechnungen ausgewiesen werden müsse:

We consulted with a number of highly-qualified tax advisors, and the bottom line is that we must charge VAT to EU residents in order to comply with EU tax regulations. (mehr)

Eine staatliche Überwachung der Geldflüsse ist ohnehin wünschenswert: Metaversen werden bereits jetzt für Geldwäsche genutzt. Davor warnt u.a. die britische Organisation "fraud advisory panel" in einer Stellungnahme vom Mai 2007.



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